Erfolgreicher ERP-Wechsel: Wie Sie alle Mitarbeiter ins Boot holen
17.07.2024 | Verfasst von der emediaone Redaktion | 6 min.

Ein ERP-Wechsel ist wie ein Umzug in ein neues Zuhause: Aufregend, aber auch ein wenig beängstigend. Während einige Mitarbeiter diesen Wechsel als Chance zur Verbesserung und Erleichterung ihrer Arbeitsabläufe sehen, stehen andere der Veränderung eher skeptisch gegenüber.
In diesem Blog-Artikel möchten wir Ihnen zeigen, wie unterschiedlich Mitarbeiter auf eine Umstellung der Unternehmenssoftware reagieren und wie Sie als Unternehmer diese Transformation erfolgreich gestalten können.
- Die Enthusiasten: Immer auf der Suche nach Verbesserungen
- Die Skeptiker: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste
- Die Pragmatiker: Hauptsache, es funktioniert
- Die Überforderten: Hilfe, ich verstehe nur Bahnhof!
- Die Führungskräfte: Navigatoren des Wandels
Die Enthusiasten: Immer auf der Suche nach Verbesserungen
Diese Mitarbeiter sind wahre Vorreiter und Innovationstreiber. Sie sind technikaffin, lieben Herausforderungen und sehen in jeder Veränderung eine Chance zur Optimierung. Wenn eine neue ERP-Software eingeführt wird, sind sie die ersten, die sich intensiv mit den neuen Funktionen und Möglichkeiten auseinandersetzen. Sie testen, experimentieren und entdecken neue Wege, ihre Aufgaben effizienter zu erledigen.
Enthusiasten sind oft in der IT-Abteilung oder in Positionen zu finden, in denen technisches Know-how besonders gefragt ist. Sie sind es gewohnt, sich ständig mit neuen Technologien auseinanderzusetzen und sind daher bestens gerüstet für den Umgang mit neuen ERP-Systemen. Ihre Neugier und ihr Engagement können dabei helfen, die anfänglichen Herausforderungen zu überwinden und schnell produktive Ergebnisse zu erzielen.
Wie Sie die Enthusiasten unterstützen können:
- Schulungen und Workshops anbieten: Diese Mitarbeiter lieben es, Neues zu lernen. Organisieren Sie vertiefende Schulungen und bieten Sie Möglichkeiten zur Zertifizierung an. Dies gibt ihnen nicht nur das Gefühl, dass ihre Fähigkeiten geschätzt werden, sondern auch, dass sie Teil des Fortschritts des Unternehmens sind.
- Feedback einholen: Da Enthusiasten schnell die neuen Tools beherrschen, sind sie wertvolle Feedbackgeber. Nutzen Sie ihre Rückmeldungen zur Verbesserung der Implementierung. Ihr praxisnahes Feedback kann dazu beitragen, etwaige Kinderkrankheiten der neuen Software schnell zu identifizieren und zu beheben.
- Engagement fördern: Lassen Sie Enthusiasten in internen Foren oder Arbeitsgruppen ihre Erfahrungen und Tipps teilen. Dies kann nicht nur anderen Mitarbeitern helfen, sondern auch den Enthusiasten ein Gefühl der Wertschätzung und Anerkennung vermitteln.
Die Skeptiker: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste
Auf der anderen Seite des Spektrums finden wir die Skeptiker. Diese Mitarbeiter haben oft viele Jahre mit der alten Software gearbeitet und sind mit den bestehenden Abläufen vertraut. Für sie bedeutet jede Veränderung Unsicherheit und zusätzlichen Aufwand. Die neue ERP-Software könnte ihre Routinen durcheinanderbringen und sie fürchten, dass ihre Arbeit dadurch erschwert wird.
Skeptiker sind oft sehr erfahren und verfügen über ein tiefes Verständnis der alten Systeme. Ihre Sorge um die Veränderung entspringt häufig einer fundierten Kenntnis der bestehenden Prozesse und der Angst, dass die neue Software diese nicht adäquat ersetzen kann. Ihre Bedenken sollten ernst genommen werden, da sie wertvolle Hinweise auf potenzielle Herausforderungen und Fallstricke bei der Implementierung geben können.
Wie Sie die Skeptiker unterstützen können:
- Frühzeitige Einbindung: Binden Sie diese Mitarbeiter so früh wie möglich in den Auswahl- und Einführungsprozess ein. Zeigen Sie ihnen die Vorteile und wie die neue Software ihre Arbeit erleichtern wird. Durch ihre Einbindung fühlen sie sich wertgeschätzt und sind eher bereit, den Wechsel zu akzeptieren.
- Individuelle Schulungen: Bieten Sie personalisierte Schulungen an, die auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Skeptiker abgestimmt sind. So können sie sich in ihrem eigenen Tempo mit der neuen Software vertraut machen. Diese Schulungen sollten praxisorientiert sein und konkrete Anwendungsfälle aus dem Arbeitsalltag der Skeptiker behandeln.
- Transparente Kommunikation: Sorgen Sie für eine offene und transparente Kommunikation über den gesamten Prozess hinweg. Erklären Sie die Gründe für die Umstellung und wie die neuen Funktionen die täglichen Aufgaben erleichtern können. Zeigen Sie konkrete Beispiele und Erfolgsgeschichten, um die Vorteile greifbar zu machen.
Die Pragmatiker: Hauptsache, es funktioniert
Pragmatiker sind das solide Mittelmaß zwischen Enthusiasten und Skeptikern. Sie stehen Veränderungen offen gegenüber, solange sie sinnvoll sind und die Arbeitsabläufe verbessern. Für sie ist es wichtig, dass die neue ERP-Software zuverlässig funktioniert und die versprochenen Vorteile tatsächlich bringt.
Diese Gruppe ist oft sehr lösungsorientiert und hat einen pragmatischen Ansatz, wenn es um Veränderungen geht. Sie erwarten keine Wunder, sondern realistische Verbesserungen, die ihre Arbeit erleichtern und effizienter gestalten. Ihre Akzeptanz hängt stark davon ab, ob die neue Software die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt.
Wie Sie die Pragmatiker unterstützen können:
- Klare Kommunikation: Erläutern Sie die Ziele und den Nutzen der neuen Software klar und verständlich. Zeigen Sie auf, welche konkreten Verbesserungen sie erwarten können. Vermeiden Sie dabei übertriebene Versprechungen und bleiben Sie realistisch.
- Unterstützung anbieten: Sorgen Sie für einen reibungslosen Übergang, indem Sie Support-Teams und Hilfsmaterialien bereitstellen, auf die die Pragmatiker bei Bedarf zugreifen können. Dies kann in Form von FAQs, Benutzerhandbüchern oder einer Hotline geschehen.
- Pilotprojekte: Führen Sie die neue Software in kleinen, kontrollierten Schritten ein, beispielsweise durch Pilotprojekte in einzelnen Abteilungen. Dies gibt den Pragmatikern die Möglichkeit, die neuen Funktionen in einem kleineren Rahmen zu testen und sich allmählich daran zu gewöhnen.
Die Überforderten: Hilfe, ich verstehe nur Bahnhof!
Es gibt auch Mitarbeiter, die sich von der neuen Technologie überfordert fühlen. Sie haben möglicherweise wenig Erfahrung im Umgang mit Software und sind schnell frustriert, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt. Diese Gruppe benötigt besondere Aufmerksamkeit, damit sie den Anschluss nicht verliert und sich nicht ausgeschlossen fühlt.
Überforderte Mitarbeiter sind oft in Positionen, in denen der Fokus weniger auf technologische Fähigkeiten gelegt wird. Ihre Unsicherheit resultiert häufig aus fehlenden Vorkenntnissen und der Angst, durch die neue Software noch weiter ins Hintertreffen zu geraten. Ihre Integration in den Veränderungsprozess erfordert daher besondere Sorgfalt und Empathie.
Wie Sie die Überforderten unterstützen können:
- Geduld und Empathie: Gehen Sie geduldig auf die Sorgen und Fragen dieser Mitarbeiter ein. Zeigen Sie Verständnis und bieten Sie Unterstützung an, wann immer sie benötigt wird. Dies kann durch regelmäßige Check-ins und eine offene Tür-Politik geschehen.
- Mentoring-Programme: Setzen Sie erfahrene Kollegen als Mentoren ein, die den Überforderten Schritt für Schritt bei der Einarbeitung helfen. Diese persönliche Unterstützung kann den Lernprozess erheblich erleichtern und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken.
- Einfache Schulungsmaterialien: Entwickeln Sie leicht verständliche Schulungsmaterialien, die in kleinen, überschaubaren Schritten erklärt werden. Nutzen Sie visuelle Hilfsmittel wie Videos und Infografiken, um komplexe Prozesse verständlicher zu machen.
Die Führungskräfte: Navigatoren des Wandels
Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle beim Wechsel der ERP-Software. Sie sind nicht nur selbst betroffen, sondern auch verantwortlich für die Motivation und Unterstützung ihrer Teams. Ihre Einstellung und ihr Engagement können maßgeblich beeinflussen, wie die Umstellung im Unternehmen wahrgenommen und umgesetzt wird.
Wie Sie die Führungskräfte unterstützen können:
- Vorbildfunktion: Führungskräfte sollten mit gutem Beispiel vorangehen und die Vorteile der neuen Software aktiv nutzen und kommunizieren. Ihr Enthusiasmus kann sich positiv auf ihre Teams auswirken.
- Schulungen und Coaching: Bieten Sie spezielle Schulungen und Coaching für Führungskräfte an, damit sie die neuen Funktionen und deren Nutzen vollständig verstehen. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Teams besser zu unterstützen und anzuleiten.
- Feedback-Kultur: Etablieren Sie eine Feedback-Kultur, in der Führungskräfte regelmäßig Rückmeldungen von ihren Teams einholen und darauf reagieren. Dies fördert eine offene Kommunikation und hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen.
Fazit: Jeder Mitarbeiter ist anders
Der Wechsel der ERP-Software ist ein Prozess, der auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Reaktionen Ihrer Mitarbeiter abgestimmt sein muss. Enthusiasten tauchen voller Tatendrang in die neuen Möglichkeiten ein, während Skeptiker und Überforderte mehr Unterstützung und Verständnis benötigen.
Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, ist eine frühzeitige und transparente Kommunikation entscheidend. Binden Sie Ihre Mitarbeiter von Anfang an ein und nehmen Sie ihre Bedenken ernst. Gezielte Schulungen und Workshops, die auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt sind, erleichtern die Einführung.
Unterstützende Maßnahmen wie Mentoring-Programme und kompetenter Support sind unerlässlich. Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle, indem sie den Wandel aktiv gestalten und ihre Teams durch die Veränderung führen.
Insgesamt erfordert der Wechsel der ERP-Software eine sorgfältige Planung und eine breite Unterstützung auf allen Ebenen. So kann sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter – von Enthusiasten bis Skeptikern – an Bord geholt werden und die neuen Möglichkeiten voll ausschöpfen können.
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