Fördergeld für Digitalisierung? So holst du dir den finanziellen Hebel - bevor es andere tun
28.05.2025 | Verfasst von der emediaone Redaktion | 7 min.

Digitalisierung ist Pflicht und keine Kür! Ob Handwerksbetrieb, Agentur oder produzierendes Gewerbe - die digitale Transformation betrifft alle Branchen. Und sie ist nicht mehr optional. Wer sich heute noch mit Excel-Listen, Papierordnern und isolierten Softwarelösungen durch den Arbeitsalltag quält, verliert nicht nur Zeit und Geld - sondern gefährdet auch seine Wettbewerbsfähigkeit.
Die gute Nachricht: Der Staat lässt dich mit dieser Herausforderung nicht allein. Es gibt bundesweit und in vielen Bundesländern attraktive Förderprogramme für Digitalisierung - oft mit Zuschüssen von 30 bis 70 Prozent. Trotzdem greifen viele Unternehmen nicht zu. Warum? Weil sie die Programme nicht kennen, sich vom Bürokratieaufwand abschrecken lassen - oder einfach den „richtigen Moment“ abwarten.
Doch gerade beim Thema Förderung gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft der Fördertopf.
1. Warum Digitalisierungsförderung so wertvoll ist
Viele Unternehmen stecken in einer paradoxen Lage: Sie wissen, dass sie digitalisieren müssen, scheuen aber die Investitionen. Neue Software, Beratung, Schulung, Schnittstellenanbindung - das alles kostet Geld. Dabei gibt es genau für diesen Zweck staatliche Unterstützung.
Warum du dir diese Chance nicht entgehen lassen solltest:
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Es ist echtes Geld. Anders als Kredite handelt es sich bei den meisten Programmen um nicht rückzahlbare Zuschüsse - du bekommst also bares Geld geschenkt.
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Du senkst dein Investitionsrisiko. Gerade bei neuen Softwarelösungen oder größeren IT-Projekten kann eine Förderung den finanziellen Druck spürbar mindern.
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Du kommst schneller in die Umsetzung. Viele Unternehmen schieben Projekte über Monate hinaus. Mit Förderung ist oft plötzlich Budget da - und der Anstoß, es wirklich durchzuziehen.
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Du hebelst deine Effizienz. Digitale Prozesse sparen langfristig massiv Zeit und Ressourcen - die Förderung macht den Weg dorthin günstiger und planbarer.
Stell dir vor: Du investierst 20.000 Euro in dein Digitalprojekt - und bekommst 10.000 Euro zurück. Die andere Hälfte amortisiert sich oft in wenigen Monaten durch Produktivitätsgewinne.
2. Die wichtigsten Förderprogramme im Überblick (Stand: Mai 2025)
1. Digitalbonus Bayern
- Für wen: Kleine Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitenden und Betriebsstätte in Bayern.
- Förderhöhe:
- Digitalbonus Standard: Bis zu 7.500 € Zuschuss bei 50 % Förderquote
- Digitalbonus Plus: Bis zu 30.000 € Zuschuss bei 50 % Förderquote für besonders innovative Projekte.
- Förderfähig: Investitionen in Hard- und Software zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen sowie Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit.
- Besonderheit: Seit Mai 2025 erfolgt die Antragstellung ausschließlich digital über das ELSTER-Unternehmenskonto.
MID-Gutscheine NRW
- Für wen: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Sitz in Nordrhein-Westfalen.
- Förderhöhe: Bis zu 15.000 € für MID-Digitalisierung; bis 40.000 € für MID-Innovation; Förderquote bis zu 50 %.
- Förderfähig: Digitale Produkte und Dienstleistungen, intelligente Applikationen, digitale Prozesse sowie Soft- und Hardwarelösungen.
- Besonderheit: MID-Digitalisierung bleibt aktiv; MID-Innovation und MID-Analyse nehmen ab Juli 2025 keine neuen Anträge mehr an.
DIGI-Zuschuss Hessen
- Für wen: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Freiberufler mit Betriebsstätte in Hessen.
- Förderhöhe: Bis zu 10.000 € Zuschuss bei 50 % Förderquote; Mindestinvestition 4.000 €.
- Förderfähig: Digitale Systeme und IT-Sicherheitsmaßnahmen inkl. Software, Dienstleistungen und Schulung.
- Besonderheit: Auswahlverfahren erfolgt per Losverfahren über Bewerbungsphasen. Projektabschluss bis 30.11.2025 notwendig.
Digitalisierungsprämie Plus Baden-Württemberg
- Für wen: Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitenden und Betriebsstätte in Baden-Württemberg.
- Förderhöhe: Zuschussvariante: 1.500 € bis max. 3.000 € bei 30 % Förderquote; Investitionen zwischen 5.000 € und 15.000 €.
- Förderfähig: Digitalisierungsvorhaben inkl. Hard- und Software, Dienstleistungen und Schulungen.
- Besonderheit: Darlehensvariante für größere Projekte bis 100.000 € Investitionsvolumen verfügbar.
Digitalbonus Niedersachsen
- Für wen: KMU mit Sitz in Niedersachsen mit fortgeschrittenem Digitalisierungsniveau.
- Förderhöhe: Bis zu 50.000 € Zuschuss; Förderquote: 35 % (kleine Unternehmen), 20 % (mittlere Unternehmen).
- Förderfähig: IKT-Hardware, Software und innovative Digitalisierungsmaßnahmen.
- Besonderheit: Nur innovative Vorhaben mit überdurchschnittlichem Digitalisierungsfortschritt sind förderfähig.
DigitalStarter Saarland
- Für wen: KMU mit Sitz im Saarland.
- Förderhöhe: Bis zu 20.000 € Zuschuss je nach Förderlinie; Förderquote bis 50 % (kleine UN), 30 % (mittlere UN).
- Förderfähig: Digitalisierung von Geschäftsprozessen, IT-Infrastruktur, neue Geschäftsmodelle und Mitarbeiterschulung.
- Besonderheit: Zwei Förderlinien: Basis- und Plus-Förderung. Antragstellung über das Landesförderportal nFMI.
Digitalbonus Thüringen
- Für wen: KMU mit Sitz in Thüringen.
- Förderhöhe: Bis zu 15.000 € Zuschuss bei 50 % Förderquote; Mindestprojektgröße 5.000 €.
- Förderfähig: Digitalisierung von Produkten, Prozessen, Dienstleistungen und IT-Sicherheitsmaßnahmen.
- Besonderheit: Pro Unternehmen zwei Anträge möglich. Antragstellung über die Thüringer Aufbaubank (TAB).
BIG Digital Brandenburg
- Für wen: KMU mit Sitz in Brandenburg.
- Förderhöhe: Zuschüsse bis zu 250.000 € je nach Projekttyp und Dauer.
- Förderfähig: Digitalisierung von Unternehmensprozessen, IT-Systeme, Schulungsmaßnahmen.
- Besonderheit: Beratungsgespräch mit der WFBB vor Antrag verpflichtend. Anträge über ILB-Kundenportal.
Digitalisierungsförderung Rheinland-Pfalz
- Für wen: KMU mit Sitz in Rheinland-Pfalz.
- Förderhöhe: Ab 50.000 € Zuschuss bei 10–20 % Förderquote, abhängig von Unternehmensgröße.
- Förderfähig: Digitalisierung im Rahmen technologieoffener Innovationsprojekte mit substanziellem Innovationsgrad.
- Besonderheit: Hohe Mindestinvestition erforderlich. Antrag über die ISB RLP mit Innovationsnachweis.
Digitalisierungsförderung Sachsen
- Für wen: KMU mit Sitz in Sachsen.
- Förderhöhe: Bis zu 60 % Zuschuss bei Kleinstunternehmen (Erstprojekt); max. 35.000 € Zuschuss möglich.
- Förderfähig: Digitale Geschäftsprozesse, Hardware/Software-Einführung, Schulungsmaßnahmen.
- Besonderheit: Antrag über SAB vor Projektstart. EFRE-basiert. Förderquote nach Unternehmensgröße gestaffelt.
3. Was kannst du mit der Förderung konkret umsetzen?
Fast alle Programme fördern nicht einfach den Kauf von Technik, sondern die Umsetzung konkreter Digitalisierungsprojekte mit Mehrwert.
Dazu zählen unter anderem:
- Einführung oder Erweiterung von ERP-Systemen
- Aufbau von Dokumentenmanagement-Systemen (DMS)
- Integration von CRM-Lösungen
- Automatisierung von Angebotserstellung, Rechnungswesen, Zeiterfassung
- Digitalisierung von HR-Prozessen (z. B. Urlaubsverwaltung, Personalakte)
- Cloud-Migration und systemübergreifende Vernetzung
- Maßnahmen zur IT-Sicherheit wie Verschlüsselung, Zugriffsschutz, Backup-Konzepte
Wichtig ist dabei immer: Die Maßnahme muss auf ein konkretes betriebswirtschaftliches Ziel einzahlen - z. B. Effizienzsteigerung, Fehlervermeidung, Skalierbarkeit oder Informationssicherheit.
4. In 5 Schritten zur Förderung: So läuft der Prozess ab
4.1 Bedarf klären: Wo drückt der Schuh?
- Welche Prozesse laufen noch manuell oder doppelt?
- Wo entstehen regelmäßig Fehler oder Verzögerungen?
- Welche Aufgaben kosten überdurchschnittlich viel Zeit?
- Typische Schmerzpunkte: Angebotswesen, Urlaubsplanung, Zeiterfassung, Rechnungsstellung, Projektsteuerung. ERP-Lösungen lösen viele dieser Probleme zentral - und sind daher in fast allen Programmen förderfähig.
4.2 Förderprogramm auswählen
Die Wahl hängt ab von Standort, Unternehmensgröße, Projektumfang und Zielsetzung. Wichtig: Die Programme unterscheiden sich teils deutlich - was in Bayern funktioniert, ist in NRW anders geregelt. Lass dich beraten, welches Programm für dich passt.
4.3 Projektpartner finden
Einige Programme setzen einen zertifizierten Partner voraus (z. B. go-digital). Andere lassen dir freie Wahl - achten solltest du aber in jedem Fall auf Erfahrung in der Umsetzung digitaler Projekte, Verständnis für KMU-Prozesse und Know-how in der Förderlandschaft.
4.4 Antrag stellen - rechtzeitig
Vor dem Projektstart muss der Antrag vollständig eingereicht und bewilligt sein. Enthalten sein sollten:
- Projektbeschreibung
- Zeit- und Kostenplan
- Nachweise zum Unternehmen
- Zieldefinition und Nutzenargumentation
Die Bearbeitungsdauer variiert zwischen zwei und zwölf Wochen.
4.5 Projekt umsetzen und Förderung abrufen
Nach der Genehmigung erfolgt die Umsetzung. Wichtig: Nur genehmigte Leistungen dürfen durchgeführt werden. Dokumentiere sauber - Rechnungen, Leistungsnachweise, Screenshots, ggf. Abschlussberichte. Danach erfolgt die Auszahlung des Zuschusses.
5. Häufige Fehler - und wie du sie vermeidest
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Fehler 1: Zu früher Projektstart
Wenn du unterschreibst, bevor der Antrag genehmigt ist, war’s das mit der Förderung. Lösung: Erst beantragen, dann starten. -
Fehler 2: Falsches Förderprogramm
Wer das falsche Programm auswählt oder kombiniert, verliert Zeit oder bekommt gar nichts. Lösung: Fördercheck durch einen Profi. -
Fehler 3: Lückenhafter Antrag
Unklare Zielsetzung, unsaubere Kalkulation oder fehlende Belege führen zur Ablehnung. Lösung: Antrag durch erfahrenen Partner erstellen lassen. -
Fehler 4: Alles selbst machen
Viele KMU unterschätzen den Aufwand. Neben dem Tagesgeschäft bleibt kaum Zeit für Anträge, Recherchen und Nachweise. Lösung: Beratung in Anspruch nehmen. -
Fehler 5: Fehlende Dokumentation
Ohne saubere Belege kein Geld. Lösung: Von Anfang an strukturierte Nachweise mitführen - idealerweise digital.
Fazit: Nutze den Hebel - bevor andere es tun
Digitalisierung ist kein Trend, sondern Überlebensstrategie. Die gute Nachricht: Der Staat unterstützt dich dabei - aber nur, wenn du aktiv wirst. Förderprogramme sind da, aber begrenzt. Wer sich jetzt informiert, kann mit professioneller Unterstützung eine fünfstellige Fördersumme erhalten - und gleichzeitig sein Unternehmen modernisieren, effizienter machen und zukunftssicher aufstellen.
Je später du startest, desto weniger bleibt vom Fördertopf. Also: Mach Digitalisierung zu deinem Projekt - und Fördergeld zu deinem Hebel.
Lass uns gemeinsam prüfen, was drin ist!
Wir sind offizieller Digitalisierungspartner und haben bereits zahlreiche Förderprojekte erfolgreich begleitet - von der Potenzialanalyse bis zur Antragstellung, Umsetzung und Nachweiserbringung. Wenn du wissen willst, wie dein Unternehmen konkret profitieren kann, dann lass uns sprechen.
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